Wir haben uns alle darüber erschrocken, als wir realisierten, dass AKO The Spice Company! mittlerweile schon 25 Jahre im Handelsregister der Stadt Ronnenberg bei Hannover eingetragen ist. Kaum zu glauben, was seither alles geschehen ist und wie aus einem lokalen Salzhändler ein international aufgestellter Gewürzimporteur und –verarbeiter wurde.

 

 

All Business is local – so fing es einmal an!

 

Die Keimzelle der Firmengeschichte war natürlich die Familie. Als dritte Generation einer Salzhändlerdynastie musste das Familienunternehmen gerettet werden, als der Vater krank wurde. Und so übernahm der damals 30-Jährige die väterliche Firma SALZ RICHTER. Notgedrungen, denn eigentlich hatte der Banker Größeres im Sinn. Krankheit des Vaters, zwei Brüder im Studium und eine Mutter, die im Geschäft arbeitete: da war jetzt Verantwortung gefragt.

Salzhandel ist ein lokales Geschäft – ein Kirchturmgeschäft, weil Logistikkosten den Salzpreis beeinflussten und der Salzverbrauch im Kerngeschäft nie ansteigen würde.  Eine Chance zum Ausbau des Geschäfts gab es so gut wie nicht. Ohne Frage: dem Jungunternehmer Olaf Richter würde es bald langweilig werden!

 

 

Wie die AKO zu ihrem Namen kam!

 

Schon drei Jahre später bot sich für den Unternehmer eine neue Geschäftschance: eine marode Firma in Zonenrandlage suchte einen neuen Eigentümer. Nach Ende der Zonenrandförderung, dem Wegbrechen der klassischen Fleischer im Markt und unter dem veralteten Management, gab es für die AULA KONSERVIERUNGSMITTEL & ORGANISATIONS GmbH keine Chance mehr am Markt. Als alle Verkaufsverhandlungen scheiterten, kaufte Olaf Richter den Lehrbetrieb seines Vaters. Und weil der Name               AULA KONSERVIERUNGSMITTEL & ORGANISATIONS GmbH zu lang und zu tradiert war,  taufte   ihn der Jungunternehmer um in AKO Salze & Gewürze GmbH.

Das Salzgeschäft betrieb er weiterhin und startete das Gewürzgeschäft mit sechs Sack weißem Pfeffer, einer alten Pfeffermühle und Rezepturen für das Herstellen von Schinkenpökelsalzen. Die Gewürze wurden damals in Kleinmengen mit einem Kastenwagen von den Hamburger Importeuren bezogen. Der Markt damals: Deutschland, die Produkte: Salze und Gewürze.

 

 

 

 

 

 

„Offen gesagt war ich damals sehr froh, diese neue Aufgabe zu übernehmen. Denn das Salzgeschäft war nicht ausbaufähig, der Markt begrenzt und das Wachstum überschaubar. Mit der AKO konnte ich neue Randmärkte besetzen!“ so Olaf Richter.

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Von “All Business is local” zu “All business is global“

 

Und das neue Geschäftsfeld der AKO entwickelte sich langsam und stetig. Denn das Konzept war stimmig. Gab es zu dieser Zeit schon Jahrhunderte alte Gewürzhandels-Dynastien in Deutschland, so setzte das noch junge Unternehmen AKO auf eine andere Strategie.

„Ein limitiertes Sortiment verschiedener Standardgewürze, standardisierte Prozesse und Standards, die wir von Kunden abverlangen, “ so Olaf Richter, Inhaber der AKO, „ halfen uns, Prozesskosten zu reduzieren und diesen Preisvorteil an Kunden weiterzugeben. Das war die Lücke, die wir trafen, um uns am Markt zu profilieren.“

Wettbewerber sahen in der AKO zunächst einen Hasardeur – und na klar – versuchten den neuen Konkurrenten vom Markt zu reden. Aber mit einem früh etablierten, eigenem Labor, einer anerkannten Zertifizierung und dem angesammelten KNOW-HOW, konnten viele Mit-Anbieter bald nicht mehr mithalten.

Als AKO Salze & Gewürze 2006 umfirmierte in AKO THE SPICE COMPANY! und 2007 eine pfiffige europaweite Marketing-Kampagne startete, war das Wachstum nicht mehr aufzuhalten.

„Mit einem 1 USD Schein, einem Anschreiben und einer Broschüre – unter dem Motto SAVE THE FIRST USD – konnten wir viele Neukunden in Europa gewinnen“, so Heike Heine, Marketing-Leiterin des Unternehmens. „ Viele unserer Kunden haben diesen 1 USD Schein heute noch unter ihrer Schreibtischunterlage! Ich übrigens auch!“

 

 

 

 

 

 

Das Mengenwachstum war nicht mehr aufzuhalten und nach mehreren Baumaßnahmen, wie Produktions- und Lagerhalle, waren jetzt die Kapazitäten geschaffen, um containerweise direkt aus den Ursprungsländern zu importieren. Und das aus der ganzen Welt!

Der neue Beschaffungsmarkt jetzt: weltweit; der neue Absatzmarkt: Europa!

 

 

 

Weiterentwicklung

 

Die ersten Containerimporte waren natürlich ein Risiko – dass das hauseigene Labor abfedert . Denn jede Sendung, die hereinkommt wird nach europäischem Lebensmittelrecht analysiert. Dabei gab und gibt es immer wieder Fehllieferungen durch Nässe oder andere Keime.

Grund genug im Jahre 2012 eine Keimreduktionsfirma in Hamburg zu eröffnen, die das Risiko von Salmonellen und Schimmel effektiv reduziert! Die MESCH Hamburg GmbH arbeitet dabei im Lohn auch für andere bekannte Unternehmen und produziert „sichere Gewürze in einer sicheren Verpackung“.

Im selben Jahr:  die vorerst letzte, aber größte Baumaßnahme am Standort in Ronnenberg bei Hannover. Das  Nachbargrundstück wurde ersteigert und mit einer modernen Lagerhalle mit über 1.200 Palettenstellplätzen  für   Rohware bebaut. Gleichzeitig wurde eine Verwaltungsetage aufgestockt und das Labor auf über 80 m² neu und modern ausgestattet. Mehr als 10 % der Mitarbeiter sind hier tätig.

Das Unternehmen ist mittlerweile nach FSSC 22000 und BIO zertifiziert und schlägt  ca. 4000 mt Kräuter und Gewürze jährlich um. Dreißig Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt, von denen alle Führungspositionen mit Frauen besetzt sind. Mit mehr als 14 Mio. EUR Umsatz jährlich,  ist AKO damit einer der acht „Big Player“ des europäischen Gewürzimporteurs und der  -verarbeiter.

Ein Ende des Wachstums ist noch nicht abzusehen, denn der Familienbetrieb mit dem Bundesbankrating steht auf urgesunden Füßen und die nächste Generation bereits in den Startlöchern.